Freie Wähler/Pro Auto lehnen Kowol-Pläne zur Innenstadt entschieden ab!

Mit größter Verwunderung hat die Fraktion Freie Wähler/Pro Auto die große Ankündigung von Stadtrat Kowol zur Kenntnis genommen, daß sein Fernziel das autofreie ‚Historische Fünfeck‘ in der Wiesbadener Innenstadt sei. Verwunderlich insofern auch, daß Kowol erst vor wenigen Tagen aufgebrachten Bürgern versichert habe, die Nerostraße würde keine Fußgängerzone (der WK berichtete).

„Offenbar haben Versprechen von Herrn Kowol nur die Halbwertzeit von einer Woche“ so Christian Hill, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion und ihr verkehrs- und planungspolitischer Sprecher.

Die ersten Planungen sähen eine Sperrung des Durchgangverkehres auf der Achse Coulinstraße/Webergasse durch die City vor. Dies sei ein absoluter Gau für die gesamte Innenstadt, so Hill. Taunusstraße, Röderstraße und Rheinstraße würden total kollabieren. Die Sperrung des Kreuzungsbereiches Coulinstraße/Saalgasse/Webergasse vor zwei Jahren wegen Leitungsarbeiten hätten dies bereits anschaulich bewiesen.

Im jetzt angedachten Bereich lägen mehrere Hotels samt ihrer Tiefgaragen. Anwohnergaragen seien völlige Fehlanzeige. Der Wegfall von weiteren öffentlichen Parkplätzen und Sperrung von wichtigen Straßen sei nicht hinnehmbar. Herr Kowol führe geradezu einen ideologischen Krieg gegen Gewerbetreibende und die arbeitende Bevölkerung, die auf das Auto angewiesen sind, um die Innenstadt in ein vermeintliches Bullerbü-Idyll zu verwandeln.

In der Fußgängerzone gäbe es jetzt bereits große Leerstände von Geschäften und die Fluktuation bei Läden sei teilweise enorm. „Ein Laden, der heute aufmacht, ist oft schon nach wenigen Monaten wieder zu. So darf es nicht weitergehen“ stellt Christian Hill klar. Eine Lösung dafür könne nach Ansicht der Fraktion Freie Wähler/Pro Auto nicht eine Ausweitung der Fußgängerzone sein, sondern u.a. eine bessere Erreichbarkeit – vor allem auch mit dem Auto.

Die finale Kowol-Vision von einem autofreien ‚Historischen Fünfeck‘ (inklusive des Bergkirchenviertels!) wäre eine völlige Zerstörung der Wiesbadener Innenstadt und ihrer gewachsenen sozialen und wirtschaftlichen Strukturen so wie man sie kennt. Christian Hill: „Was Kriegsschäden und die May’sche Planung in den 60ern nicht geschafft haben, erreicht man hier mit anderen Mitteln. Das werden wir verhindern!“

Die Fraktion Freie Wähler/ Pro Auto fordert Herrn Stadtrat Kowol stattdessen auf, sich erst einmal um die unzähligen Probleme, Unzulänglichkeiten und Fehlplanungen zu kümmern, die sich in seinem Dezernat und in den in seiner Verantwortung befindlichen städtischen Betrieben (z.B. ESWE-Verkehr) aufgehäuft haben, anstatt die Bürger ständig durch immer wieder neue Aktionen zu erschrecken und zu verunsichern.