Änderungsantrag: Hitzeaktionsplan für Wiesbaden
29.09.2022Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat wird gebeten,
- bis Ende 2023 einen Beschlussvorschlag zum Hitzeaktionsplan der Stadtverordnetenversammlung vorzulegen. Dieser soll die folgenden Aspekte berücksichtigen:
- es sollen darin alle, aus seiner Sicht, relevanten Themenbereiche wie z. B. Gesundheit, Stadtplanung, Umwelt etc. und (vulnerablen) Personengruppen (z. B. Pflegebedürftige, Kinder, Senioren, Obdachlose) berücksichtigt sein,
- dieser soll eine Prioritätenliste der Maßnahmen für die Jahre 2024 – 2026 enthalten,
- dieser soll eine Kostenaufstellung inklusive eines möglichen Personalaufwandes für die Jahre 2024 – 2026 enthalten,
- für die Finanzierung der aus dem Hitzeaktionsplan resultierenden Maßnahmen sind, wo immer möglich, Drittmittel einzuwerben und zu berücksichtigen,
- dieser ist in den Folgejahren zu evaluieren und bei Bedarf anzupassen,
- Dieser soll sich auf die Empfehlungen der Bund/Länder-Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels (GAK)“ stützen und daraus operative Maßnahmen entwickeln,
- die folgenden Themen sind beispielhaft als Arbeitspapier und Themenschwerpunkte vom Magistrat mit aufzunehmen:
- räumliche Identifizierung besonders gefährdeter Stadtgebiete bzw. urbaner Hitzeinseln
- Identifizierung der besonders hitzevulnerablen bzw. hilflosen Bevölkerungsgruppen
- Identifizierung von kühlen Orten
- Hitze-Warnsystem und gezielte Risikokommunikation sowie Festlegung einer Kommunikationskaskade
- Verhaltensempfehlungen, Beratung von Betreuungseinrichtungen und Fortbildung des Betreuungspersonals
- Beschattung sonnenexponierter Plätze, Installation öffentlicher Trinkwasserspender
- Hilfsmaßnahmen im Akutfall wie z. B. Trinkwasserausgabe und Angebote kühler Rückzugsmöglichkeiten für Wohnungslose
- Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung vieler Hitzeerkrankter
- stadt- und bauplanerische Maßnahmen zur Abkühlung urbaner Hitzeinseln wie z. B. Entsieglungen, Baumpflanzungen, Dach- und Fassadenbegrünungen, Anlage von Wasserflächen, Verbesserung der Belüftungsssituation
- Erfahrungswerte und Maßnahmen aus anderen hessischen Städten (z. B. Frankfurt oder Offenbach) sollen in den Entscheidungsprozess mit einfließen
- die Erstellung des Hitzeaktionsplans durch eine breite Beteiligung der Bevölkerung und der Multiplikatoren zu begleiten.