Prüfung des Magistrats muss tiefer gehen in Sachen Greensill
07.07.2021Zu begrüßen ist, dass sich der zuständige Ausschuss im Stadtparlament mit dem Verhalten der Stadt und einer städtischen Gesellschaft in Bezug auf Greensill und dem damit verbundenen „Debakel“ (Antragstext der CDU-Fraktion) befassen wird. Die Aufklärung in jeder Richtung ist in jedem Fall unbedingt notwendig.
Außer Acht gelassen wird allerdings nach Meinung der „FREIEN WÄHLER/Pro Auto“ die Rolle der Betriebskommission von TriWiCon, die Ende 2019 sogar über die Geldanlage dieser städtischen Gesellschaft beraten hat. Allen Mitgliedern war damit das für die Verhältnisse dieser Gesellschaft sehr hohe finanzielle Engagement bekannt. Offensichtlich haben in der Folgezeit die Mitglieder dieses Aufsichtsgremiums „die Sache einfach laufen lassen“, wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzender Petermartin Oschmann betont. Immerhin waren schon im Herbst von 2020 erste Anzeichen für die Schieflage von Greensill zu erkennen.
Aufsichtsgremien sind keine anspruchslosen Teerunden, sondern der sorgfältigen Aufsicht des ihr anvertrauten Unternehmens verpflichtet. Die einzelnen Mitglieder müssen ihrer Kernfunktion, sich ein eigenständiges Bild von der Situation des beaufsichtigten Unternehmens zu machen, in jeder Hinsicht nachkommen.
Ob dies im geschilderten Fall geschehen ist, sollte der Magistrat prüfen, zumal der Schaden von TriWiCon in die Millionen geht. „Deshalb werden „die FREIEN WÄHLER/Pro Auto“ entsprechend initiativ werden“, so Oschmann abschließend.